David Soner / Pschhh! und Caligrafizm

Herr Soner, bevor Sie Pschhh! und Caligrafizm gegründet haben, was haben Sie da gemacht ?

«Ich male seit meiner Kindheit und ich habe mich künstlerisch betätigt! Ich war einer der ersten in der Großregion, der sich urbaner Kunst und Graffiti-Kunst beschäftigt hat, insbesondere im Rahmen von Vorführungen und Ausstellungen, die dann zu Aufträgen geführt haben.

Die Kalligraphie habe ich 1997 während einer Weiterbildung für Erwachsene und eines Praktikums für mich entdeckt, in Messina, wo ich herkomme. Das ist zu einer wahren Leidenschaft geworden und ich habe viel Material und Autodidaktik investiert. Aber es ist schwer, einen interessanten Job im kreativen und künstlerischen Bereich zu finden. Ich habe dann eine Stelle bei der Agentur Vanksen gefunden.

Was hat dazu geführt, dass Sie an der Weiterbildung Fit4entrepreneurship teilgenommen haben?

«Mein beruflicher Werdegang hat dazu geführt, dass ich mich bei der ADEM arbeitsuchend gemeldet habe und meinem persönlichen Berater bei der ADEM davon berichtet habe, dass ich mich selbstständig machen möchte. Das war genau zu der Zeit, als das Programm Fit4entrepreneurship auf die Beine gestellt wurde und ich war einer der ersten Teilnehmer.

Wie sind Sie in den Kurs reingekommen?

Ich habe meine Geschäftsidee bei mehreren Gesprächen mit den Projektverantwortlichen vorgestellt und wurde zur Teilnahme ausgewählt. Man hat an meine Geschäftsidee geglaubt und entschieden, mir zu praktische Hilfe zu gewähren, denn in der Unternehmensführung kannte ich mich bislang nicht aus. Ein eigenes Unternehmen zu gründen war bis dahin für mich eine Sache der Unmöglichkeit. Alles kam mir ziemlich kompliziert vor, obwohl man im Internet Informationen über die Vorgehensweise findet. Aber nichts kann die menschlichen Beziehungen ersetzen, die persönlichen Erklärungen und die Austausche und Diskussionen, die wir während des dreimonatigen Kurses hatten.

Was haben Sie aus der Weiterbildung mitgenommen?

«Das war eine Super-Erfahrung. Früher habe ich nur an mich gedacht, was ich gerne machen und anbieten möchte. Durch die Teilnahme an Fit4Entrepreneurship habe ich gerlernt, auf das zu achten, was der Kunde möchte, mich an seinen Platz zu versetzen. Ich habe gelernt, mich hinter den Kunden zu stellen.

Haben Sie die Kursinhalte interessant gefunden?

«Sehr interesssant. Und gewinnbringend. Früher bin ich wie ein selbstständiger Künstler vorgegangen. Heute verhalte ich mich wie ein selbstständiger Unternehmer.

Sind Sie gecoacht worden?

«Oui, j’ai eu un entretien avec Frédéric Maillard, le directeur général de Renault Luxembourg. Er hat sich in die Rolle des Kunden versetzt und mich angehalten, nachzudenken, was die meine Kunden von mir kaufen könnten, welchen Mehrwert ich meinen potentiellen Käufern anbieten könnte. Man glaubt häufig, dass Kunst der Kunst genügt. Aber das ist nicht der Fall. Man muss schlagende Argumente haben. Daran musste ich hart arbeiten.

Was sind diese Argumente, dieser Mehrwert?

«Mir ist zum Beispiel klar geworden, dass man zur Förderung des Teambuilding in einem Unternehmen kein fertiges Kunstwerk braucht, sondern, dass es um den kreativen Prozess geht, er es den Teilnehmern erlaubt, ihren gewohnten Rahmen zu verlassen, um etwas anderes, originelles zu machen. Keiner von denen, die ich bisher getroffen habe, hatte jemals eine Farbbombe in den Händen. Das lässt sich schnell ändern und am Ende gehen die Teilnehmer mit einem konkreten Resultat zurück in ihr Büro.

Warum haben Sie es vorgezogen, eine Personengesellschaft anstatt einer GmbH zu gründen?

«Weil ich kein Geld investieren wollte, keine Angestellten habe und keine Geschäftsräume außer meinem Schreibtisch benötige. Da die Risiken überschaubar sind, hat man mir von der Handelskammer zur Gründung einer Personengesellschaft geraten.

Aber natürlich kann ich immer noch eine GmbH gründen, wenn mein Unternehmen wächst und ich Personal einstelle. Aber das ist im Moment noch nicht absehbar.

Was haben Sie aus der Weiterbildung mitgenommen?

«Viele interessante persönliche Begegnungen sowohl mit den anderen Kursteilnehmern aus auch mit den Dozenten. Und natürlich die Tatsache, dass ich gut gecoacht und betreut wurde. Ein Mehrwert für mich war auch, dass ich mehr über die adminstrativen Vorgänge gelernt habe.

Wer sind Ihre Konkurrenten?

«Was die urbane Kunst betrifft, sind es eher Künstler, die nicht gewerblich tätig sind. Aber wir haben nicht die selbe Zielgruppe. Ich richte mich eher an Unternehmen, insbesondere im Bereich des Teambuilding. Im Grafikbereich, ob es nun Webgrafik oder Print ist, habe ich natürlich mehr Konkurrenz.

Wie gedenken Sie, sich von der Konkurrenz abzuheben?

Ich hebe meine Kompetenzen bei den handgefertigten Grafiken und Kalligraphien hervor. Handzeichnungen müssen sehr genau sein und benötigen viel Strenge. Darauf konzentriere ich mich.

Sie haben vor sechs Monaten begonnen. Wie ist ihre erste Bilanz?

«Ich bin mit den Anfängen zufrieden. Die Mund-zu-Mund-Propaganda funktionniert gut mein Netzwerk trägt dazu bei, dass die Dinge sich gut entwickeln. Ich habe schon für PwC, die Royal Bank of Canada oder Knauff gearbeitet. Das ist für eine erste Bilanz ganz ermutigend.

Visitenkarte

Name David Soner
Alter: 41 Jahre
Unternehmen: Pschhh! und Caligrafizm
Zahl der Angestellten: 0
Tätigkeiten: Urbane Kunst und Grafik
Gründung: September 2015
Investitionskosten: einige hundert Euro

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